Urlaubsetikette in Dänemark – Darauf ist zu achten!

Dänemark – Was für ein Land! Ewig lange und schöne Strände. Wahlweise Nordsee oder Ostsee. Und mittendrin deutsche Urlauber, die ein Ferienhaus gebucht haben. Ferien voller Entspannung und Ruhe warten im skandinavischen Nachbarland. Wäre da nicht die typisch deutsche Unfreundlichkeit. Oder der Glaube, einfach mal machen zu dürfen. Beides kann so manchem Dänen vor den Kopf stoßen. Dabei ist es sehr einfach, den Menschen im Nachbarland zu gefallen und positive Reaktionen zu provozieren. Es gibt nur wenige wichtige Unterschiede und Regeln zu Deutschland. Wer diese beachtet, findet in Dänemark nicht nur eine wunderschöne Natur mit vielen Freizeitmöglichkeiten und Ruheoasen. Denn Dänen heißen dann die Urlauber auch mit ganzem Herzen willkommen.

Sich locker machen!

Die wichtigste Regel in Dänemark heißt: Locker machen! Wer auf Titel besteht, eine förmliche Anrede erwartet oder mit unterwürfigen Gesten behandelt werden möchte, sollte das zumindest im Dänemarkurlaub vorübergehend vergessen. Denn Dänen sind locker, aber verbindlich im Umgang miteinander. Das „Du“ in Kombination mit dem Vornamen und der Verzicht auf Titel sind Usus. Das hat nichts mit einer anbiedernden Nähe gemein, sondern ist gelebte Gleichstellung und damit Normalität. Urlauber sollten also ihre Ferienhaus-Vermieter, die Beschäftigten in Restaurant und Einkaufsläden oder die Leute auf der Straße duzen. Allerdings gibt es eine Kleinigkeit zu beachten: Wer Fremde auf Deutsch anspricht (versuchtes Dänisch oder halbwegs verständliches Englisch wäre generell für den ersten Satz die bessere Wahl), sollte das deutsche „Sie“ beibehalten und auf die Reaktion warten.

Ebenso wichtig ist ein gewisses Maß an Understatement. Wer gestelzt oder von oben herab auf die Menschen zugeht, wird nur Abneigung erfahren. Urlauber sollten sich daher selbst nicht so wichtig nehmen und über sich lachen können. Auch eine gewisse Arroganz gegenüber Frauen oder Missbilligung des individuell störenden Verhaltens von Kindern führt zu Antipathie. Die Dänen sind ein weltoffenes, stolzes und familienfreundliches Land, die um ihre Errungenschaften wissen und diese zugleich nicht an die große Glocke hängen. Wenn die deutschen Urlauber ihnen ähnlich begegnen, werden sie in Dänemark sogar echte Freunde finden können.

Dänemark: Lieber einmal zu viel „Tak“ sagen

Danke! Dieses eine Wort prägt ganz Dänemark. Wertschätzung, Anerkennung und Hilfsbereitschaft lässt sich hier nicht kaufen. Aber ein einfaches „Tak“, das auf Deutsch „danke“ heißt, öffnet Türen und Herzen. Dänen bedanken sich beim Bestellen, beim Einkaufen, für eine Auskunft oder einfach für einen Telefon. Viele Deutsche haben Schwierigkeiten, sich für scheinbare Selbstverständlichkeiten zu bedanken. Die Dänen jedoch erwarten genau dies. Das „Tak“ wird so zu einer Kulturbruchstelle, die Deutsche unbedingt durch ein eifriges Nutzen des Wortes umschiffen sollten.

Die Formel für eine zuvorkommende Behandlung bedeutet: Lieber einmal zu viel „Tak“. Das gilt nicht nur im Gespräch, sondern zum Beispiel auch beim Bezahlen im Restaurant oder als Ersatz für ein „Bitte“ beim Bestellen (!). Während in Dänemark ein Trinkgeld nicht üblich, aber immerhin erlaubt ist, führt ein fehlendes „Tak“ oder die ausbleibende Steigerung „mange tak“ (vielen Dank) zu einem regelrecht verstörten Gegenüber, der zukünftig nicht besonders freundlich mit so „unverschämten“ Gästen umgehen wird.

Keine Flaggen in Dänemark hissen!

Der Nationalstolz der Dänen ist groß. Ein Detail ist sogar gesetzlich verankert. Denn es ist verboten, eine ausländische Flagge allein oder über dem dänischen Dannebrog zu hissen. Urlauber sollten aber ohnehin auf eine deutsche Flagge am Ferienhaus oder Auto verzichten, denn diese gilt im Nachbarland aufgrund der Erfahrungen im Zweiten Weltkrieg in vielen Regionen als anstößig.

Ferienhäuser sind Sommerhäuser – mit allen Konsequenzen

Urlaub in Dänemark heißt fast immer Urlaub im Ferienhaus. In Dänemark heißen diese Objekte Sommerhäuser. Auch wenn die Häuser gut ausgebaut und teilweise hochwertig eingerichtet sind, handelt es sich also nicht um dauerhaft bewohnte Gebäude. Trotz gründlicher Reinigung und guter Hygiene können daher Insekten und ähnliche Tiere das Haus bewohnen. Für die Dänen ist dies normal. Sie nehmen einen Besen und fegen das Getier heraus. Deutsche, die beim Vermieter um Reinigung bitten, werden auf wenig Verständnis stoßen.

Vermeiden können Urlauber solche Vorkommnisse, indem sie ein hochwertiges Ferienhaus mieten. Ein Luxusobjekt bedeutet zwar keine Garantie, aber diese sind meist massiv gebaut, was anders als bei Holzhäusern ungebetene Gäste unwahrscheinlicher macht. Die meisten Buchungsportale wie Sonneundstrand.de erlauben eine sehr differenzierte Suche nach geeigneten Ferienhäusern. Urlauber sollten diese Einstellungsmöglichkeiten nicht nur nutzen, um ihre gewünschte Ausstattung zu finden …

Sauna und Strand – Unterschiede sind sichtbar

Dänemark hat noch eine Besonderheit, die der deutschen Kultur fast komplett entgegensteht: das Körperverständnis. So ist es zum Beispiel völlig normal, dass Dänen am Strand nackt baden. Außer an Stränden, an denen ein explizites Verbot gilt, ist Nacktbaden erlaubt und durchaus üblich. Das sollten insbesondere Familien mit Kindern berücksichtigen. Völlig gegensätzlich ist dieses Selbstverständnis in der Sauna. Während in Deutschland Badekleidung tabu ist, gehen Dänen aus hygienischen Gründen niemals ohne in die Sauna. Deutsche Urlauber müssen sich also umstellen.

Bezahlen – auch mit Euro, aber ohne Rückgeld

Deutschen Urlaubern ist nicht immer klar, dass Dänemark nicht zum Eurogebiet gehört. Offizielles Zahlungsmittel ist die dänische Krone. Allerdings akzeptieren viele Restaurants und Geschäfte auf Nachfrage den Euro. Das gilt insbesondere in den Ferienhausregionen an der Küste sowie in der Hauptstadt Kopenhagen. Urlauber müssen allerdings mit Abschlägen zum offiziellen Wechselkurs rechnen. Ganz und gar unüblich ist jedoch die Herausgabe von „kleinem“ Wechselgeld. Die Dänen runden an der Kasse immer auf. Statt 16,97 Kronen zahlen die Einkäufer 17 Kronen – obwohl der korrekte Preis auf der Quittung steht. Wer diese kleinen Tipps beherzigt, wird bei den Dänen offene Türen einrennen. Der Urlaub wird dann zu einem entspannten Aufenthalt, der von Gastfreundschaft geprägt ist. Denn eins ist in Dänemark besonders wichtig: eine offene Freundlichkeit auf Augenhöhe.